In der Nacht vom 17. auf 18. Juni 2011 starteten wir Punkt Mitternacht bei sehr starkem Regen eine weitere Reise nach Litauen. Die Kinder schliefen schon bald wieder friedlich in Ihren Kindersitzen und der Regen ließ nach den ersten gefahrenen 150 Kilometern auch nach. Die Dunkelheit und die nassen Straßen machten das Fahren dennoch anstrengend genug.
Da nach dem Grenzübergang Frankfurt (Oder) an allen Ecken und Enden der Ausbau der Autobahn A2 voran getrieben wird und sich der Verkehr an einigen Stellen Kilometerlang staut, wurde schon Monate vorher durch Mitglieder des Litauen-Forums davon abgeraten diesen Grenzübergang zur Einreise nach Polen zu wählen…
Aus diesem Grund beschäftigte ich mich bereits seit mehreren Tagen mit einer Alternativroute. Ich beschloss zum ersten mal die A4 an Dresden vorbei in Richtung „Görlitz“ zu fahren, verließ um 6.10 Uhr die Autobahn jedoch noch vor der polnischen Grenze bei der Ausfahrt „Nieder-Seifersdorf“ um noch ein paar Kilometer auf deutschen Landstraßen bis zu dem winzigen Grenzübergang „Podrosche“ (Krauschwitz) in der Lausitz zu fahren.
ACHTUNG: In Nieder-Seifersdorf gibt es einen fest installierten Blitzer… und eine Aufnahme wurde uns prompt 14 Tage später nachhause geschickt…
Nach 807 gefahrenen Kilometern erreichten wir schon um 6.44 Uhr den kleinen Grenzübergang bei „Podrosche“ und fuhren, für uns kaum merkbar, nach Polen rein.
Das Navi war so programmiert dass es uns über die Straße 27 via „Zary“, „Nowogrod Bobrzanski“ und ab „Zielona Gora“ über die S3/3 nach „Swiebodzin“ dirigierte wo wir einen kurzen Stopp bei der neuen Jesus-Statue eingeplant hatten.
Wir erreichten Swiebodzin um 8.30 Uhr, doch leider fing es kurz vorher wieder stark an zu regenen. Trotzdem steuerte ich die Statue an um wenigsten ein Foto zu knipsen, bevor wir die Tour fortsetzten.
Die Kinder waren zwischenzeitlich wach und wollten was essen. Die geplante Rast unter freiem Himmel war wegen dem schlechten Wetter leider nicht möglich. Kurz nach „Lutol Suchy“ fanden wir auf der linken Fahrbahnseite einen großen LKW-Parkplatz mit Tankstelle und angegliedertem Bistro, wo wir ca. 1 Stunde Pause machten und frische, leckere Pelmeni aßen und Tee tranken.
Es waren dort sogar Kinderstühle und eine Spielecke mit Malfarben für die Kinder vorhanden und auch die Toilette war in Ordnung und einigermaßen sauber.
Gestärkt setzten wir unsere Reise fort und fuhren um 10.15 Uhr bei „Nowy Tomsyl“ auf die A2. Seit 2011 darf man in Polen übrigens statt wie bisher 130 km/h sogar 140 km/h fahren, was mir natürlich sehr entgegenkam.
Die Mautstationen haben übrigens seit letztem Jahr um einen weiteren Zloty aufgeschlagen und verlangen für einen Pkw nun 13 Zloty (pro Station)!
Um 12.40 Uhr erreichten wir nach ca. 260 km Autobahn die Ausfahrt „Strykow“. Jetzt hatten wir nur noch ca. 150 Kilometer und die Orte „Glowno“, „Lowicz“, „Sochazew“, „Wyszogrod“, „Nowy Dwor Mazowiecki“ bis zu unserem heutigen Etappenziel, dem „Hotel Zloty Lin“ in Serock-Wierzbica vor uns… und wie bereits bei den Routenplanungen (ohne Stau) ausgerechnet, erreichten wir nach knapp 1400 gefahrenen Kilometern um 15.00 Uhr das genannte Hotel mit dem angegliederten, gleichnamigen Restaurant.
Ich muß zugeben dass mich der erste Anblick des Hotels etwas schockierte, da es von außen doch etwas verlassen, heruntergekommen, ja fast geschlossen wirkte… Aber der Schein trügte!!! Nachdem wir vom „Hotel 500“ in Strykow und dem „Hotel Akademicki“ in den letzten Jahren enttäuscht wurden, fanden wir hier nun genau das was wir immer suchten: Ein kleines, gemütliches Hotel mit einem hervorragenden Restaurant inkl. Spielgeräten für die Kinder in der Gartenwirtschaft! Der Parkplatz ist zwar nicht verschlossen, liegt aber von der Straße so gut wie nicht einsehbar im Hof hinter dem Hotelgebäude.
Wir bezogen unser Zimmer und machten uns im Bad etwas frisch. Wir hatten übrigens das Zimmer Nr.12 im DG, welches sehr geräumig und trotz der Lage zur Straße sehr ruhig war. Anschließend gingen wir in das Restaurant um uns zu stärken und ein kühles Bier zu trinken. Für umgerechnet ca. 25,- Euro genossen wir 2 Hauptmahlzeiten, eine Suppe, einen großen griechischen Salatteller, 2 Kinderteller, 4 Bier und 2 Wasser…
Das Restaurant hat übrigens von 9 Uhr bis 21 Uhr geöffnet, hat sehr freundliches Personal und eine ausgezeichnete Küche!!!
Nach dem Essen spazierten wir noch ein wenig im Außenbereich des Hotel`s, damit auch die Kinder sich nach der langen Fahrt etwas bewegen und austoben konnten, bevor wir uns um ca. 19 Uhr schlafen legten. Die Nacht war schließlich kurz…
Nachdem wir 10 Stunden im Hotel waren und auch ich ein paar Stunden schlafen konnte, packten wir nachts um 1 Uhr unsere Sachen wieder ins Auto und nahmen die letzten knapp 480 Kilometer bis nach Panevezys in Angriff.
Da um diese Zeit selten Geschwindigkeitskontrollen in Polen durchgeführt werden, habe ich mich nicht wirklich an den vorgeschriebenen 90 km/h orientiert… und weil wir uns ja auch kurz vor der Sommersonnenwende befanden, war es schon richtig hell als wir bereits um 4 Uhr die Grenze nach Litauen überquerten.
Wie (fast) jedes Jahr stand natürlich kurz hinter der Grenze schon wieder der erste litauische Ordnungshüter mit seiner „Laserpistole“… da mir dies jedoch bekannt war, hielt ich mich in Litauen natürlich an die Straßenverkehrsordnung.
In Litauen werden allgemein sehr viele Geschwindigkeitskontrollen durchgeführt!!!
Um 5.10 Uhr streiften wir dann auch schon Kaunas und nach einem weiteren Tankstop erreichten wir um 6.30 Uhr unser Ziel: PANEVEZYS